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Verunglückte Verkehrsteilnehmende
Wenn sich die Ereignisse überschlagen
Pro Stunde werden auf Deutschlands Straßen etwa 42 Menschen verletzt oder getötet. Somit verunglückten 2022 etwa 364.000 Personen. Das entspricht ungefähr der Bevölkerungszahl Bochums (Stand 2019).
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verletzte und getötete Verkehrsteilnehmende (2022)
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davon im Bundesland Baden-Württemberg (11,7 %)
davon im Bundesland Bayern (17,1 %)
davon im Bundesland Berlin (4,5 %)
davon im Bundesland Brandenburg (2,9 %)
davon im Bundesland Bremen (0,9 %)
davon im Bundesland Hamburg (2,6 %)
davon im Bundesland Hessen (6,9 %)
davon im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern (1,7 %)
davon im Bundesland Niedersachsen (11 %)
davon im Bundesland Nordrhein-Westfalen (21,5 %)
davon im Bundesland Rheinland-Pfalz (4.8 %)
davon im Bundesland Saarland (1,1 %)
davon im Bundesland Sachsen-Anhalt (2,7 %)
davon im Bundesland Sachsen (4,5 %)
davon im Bundesland Schleswig-Holstein (4,0 %)
davon im Bundesland Thüringen (2,0 %)
Verhältnismäßig häufig traf es Verkehrsteilnehmende im Bundesland Hamburg: 504 Personen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner kamen dort zu Schaden – so viele wie in keinem anderen Bundesland.
Sicherstes Bundesland war 2022 Thüringen: Dort verunglückten 340 Verkehrsteilnehmende pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner.
Auf den ersten Blick wirken diese Unfallzahlen abstrakt. Doch bei genauer Betrachtung zeigt sich, welche Schicksale dahinterstehen. Viele Verunglückte kämpfen bis heute mit den Folgen. Einer dieser Menschen ist Kevin Michalowski. Der 32-Jährige aus Lingen hatte einen verheerenden Motorradunfall – und ist seitdem querschnittsgelähmt.
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Getötete Verkehrsteilnehmende
Für immer weg
Für viele Menschen endet ein Unfall nicht nur mit körperlichen Beeinträchtigungen – sondern mit dem Tod. Laut Statistischem Bundesamt sterben pro Tag durchschnittlich fast acht Menschen auf Deutschlands Straßen. 2022 waren es 2.788 Personen. Die meisten von ihnen verzeichnete die Polizei in Bayern mit 519 Getöteten.
Doch im Verhältnis zur Bevölkerungszahl starben die meisten Verkehrsteilnehmenden in Sachsen-Anhalt – 70 Getötete pro eine Million Einwohnerinnen und Einwohner.
Wissen:
In welchem Bundesland gibt es durchschnittlich die wenigsten Verkehrstoten?
Bremen
Hamburg
Berlin
Bremen
Hamburg
Berlin
Getötete je eine Million Einwohnerinnen und Einwohner (2022)
In Berlin kamen zwar viele Verkehrsteilnehmende zu Schaden. Die meisten Unfälle gingen jedoch vergleichsweise glimpflich aus. So zeigt die Statistik: In der Hauptstadt kamen pro eine Million Einwohnerinnen und Einwohner neun Verkehrsteilnehmende ums Leben – der geringste Wert in der Bundesrepublik.
Dahinter folgen Hamburg mit 13 und Bremen mit 15 getöteten Verkehrsteilnehmenden pro eine Million Einwohnerinnen und Einwohner.
Warum verunglücken in den Flächenländern mehr Verkehrsteilnehmende tödlich als in den Stadtstaaten? Eine Erklärung: Auf Landstraßen ist das Sterberisiko am größten. Und Flächenländer haben einen deutlich höheren Anteil dieser Außerortsstraßen.
Auf Landstraßen verunglückten 2022 die meisten Verkehrsteilnehmenden tödlich – es waren 1.593. Das entspricht rund 57 Prozent aller Getöteten im Straßenverkehr. Die Ursachen sind vielfältig: Unter anderem sind die Geschwindigkeiten auf Landstraßen höher als im Stadtverkehr – und Unfälle daher schwerer. Außerdem erfordern Landstraßen besondere Aufmerksamkeit, da sich Verkehrsteilnehmende unterschiedlichster Art – von zu Fuß Gehenden und Reitenden über Motorradfahrende bis hin zu Nutzenden von landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Bussen – begegnen. Hinzu kommt, dass die Fahrbahnen häufig nicht baulich voneinander getrennt sind. Manchmal sind sie auch nicht gut ausgebaut. Außerdem wirken sich widrige Witterungsbedingungen auf der Landstraße meist stärker aus als in der Stadt oder auf der Autobahn.
314 Verkehrsteilnehmende starben auf Autobahnen – das sind rund 11 Prozent aller Getöteten.
In geschlossenen Ortschaften kamen 881 Verkehrsteilnehmende ums Leben – rund 32 Prozent aller Getöteten.
Für die Angehörigen ist der Tod eines Familienmitglieds, eines Bekannten oder einer Freundin ein leidvoller und unwiederbringlicher Verlust. Erst recht, wenn dieser Verkehrsunfall durch verantwortungsbewusstes Verhalten vermeidbar gewesen wäre. So auch für Katharina K.: Ihr Mann, ihr Bruder und ihr Sohn sind bei einem Autounfall durch überhöhte Geschwindigkeit ums Leben gekommen.
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Unfallursache im Fokus
Der Schlüssel zum Unglück
Wissen:
Welche Unfallursache führt in Deutschland zu den meisten Verkehrstoten?
Alkoholeinfluss
Unangepasste Geschwindigkeit
Ungenügender Sicherheitsabstand
Alkoholeinfluss
Unangepasste Geschwindigkeit
Ungenügender Sicherheitsabstand
Anzahl der Getöteten nach Unfallursache (2022)
Tödliche Verkehrsunfälle passieren immer wieder. Die häufigste Ursache ist zu schnelles Fahren. Fast jede dritte getötete Person geht darauf zurück.
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Getötete durch unangepasste Geschwindigkeit (2022)
Was viele Fahrende sich nicht immer klar machen: Auch wenn sie die Tempolimits einhalten, können sie zu schnell sein. Denn zulässige Höchstgeschwindigkeiten gelten nur bei idealen Witterungs-, Sicht- und Straßenverhältnissen. Genauer erläutert das der aus der ZDF „heute show“ und der Aktion „Kein Lappen für Lappen“ bekannte Berufscholeriker Gernot Hassknecht.
Mit Abstand die meisten Vorfälle, bei denen Fahrende 2022 mit unangepasster Geschwindigkeit unterwegs waren und dadurch einen Unfall mit Personenschaden verursachten, registrierte die Polizei im Flächenland Rheinland-Pfalz – es waren 3.145 Fälle. Das entspricht knapp 76 Geschwindigkeitsübertretungen dieser Art pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Der höchste Wert deutschlandweit.
Angepasster fuhren Kfz-Führende in Nordrhein-Westfalen. Hier kam es lediglich zu rund 27 Vorfällen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner, bei denen jemand zu schnell fuhr und dadurch einen Unfall mit Personenschaden verursachte. Damit so wenige wie in keinem anderen Flächenland.
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Verunglückte nach Verkehrsmitteln
Das Mittel der Wahl: Rücksicht.
Wissen:
Welche Verkehrsteilnehmende kommen am häufigsten zu Schaden?
Zu Fuß Gehende
Motorradfahrende und Mitfahrende
Pkw-Insassen
Radfahrende
Lkw-Fahrende und Mitfahrende
Zu Fuß Gehende
Motorradfahrende und Mitfahrende
Pkw-Insassen
Radfahrende
Lkw-Fahrende und Mitfahrende
Verunglückte Verkehrsteilnehmende (2022)
Ein genauer Blick auf die Verkehrsmittel zeigt: Vor allem Pkw-Insassen fallen statistisch auf. Denn sie sind es, die am häufigsten zu Schaden kommen. Die Polizei zählte 2022 über 170.000 verletzte und getötete Fahrende und Mitfahrende von Pkw. So viele wie in keiner anderen Gruppe. Negativ sticht dabei das Saarland heraus. Hier verunglückten rund 238 Pkw-Insassen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner – der Höchstwert in Deutschland.
Zu Fuß Gehende
Motorradfahrende und Mitfahrende
Pkw-Insassen
Radfahrende
Lkw-Fahrende und Mitfahrende
Getötete Verkehrsteilnehmende (2022)
Am sichersten waren im Jahr 2022 Pkw-Insassen in Berlin unterwegs. In der Hauptstadt kamen knapp 152 Autofahrende und Mitfahrende pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner zu Schaden.
Auch ungeschützte Verkehrsteilnehmende wie zu Fuß Gehende und Radfahrende werden häufig verletzt oder getötet. Vor allem innerorts. Ein genauer Blick auf die Daten zeigt: Rund 88 Prozent der verunglückten Radfahrenden wurden 2022 von der Polizei innerorts registriert.
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Verunglückte Radfahrende außerorts (2022)
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Verunglückte Radfahrende innerorts (2022)
Am häufigsten wurden Radfahrende in Bremen verletzt oder getötet – rund 170 Personen gerechnet auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner.
Ein Radfahrer aus Bremen hatte Glück im Unglück. Sein Name: Stefan Teschke. Er war in einen schweren Verkehrsunfall involviert. Und doch überlebte er, weil er einen Helm trug.
Anders als in der Hansestadt waren Radfahrende in Thüringen statistisch gesehen relativ sicher. Hier kamen 60 Personen auf Fahrrädern pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner zu Schaden.
Besondere Vorsicht gilt auch für zu Fuß Gehende – auch wenn sie in Brandenburg häufig unbeschadet blieben. Auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner kamen dort etwa 26 zu Fuß Gehende zu Schaden. So wenige wie in keinem anderen Bundesland.
Reisten Personen aus Brandenburg jedoch 2022 nach Hamburg, erhöhte sich ihr Unfallrisiko um fast das Doppelte. In der Hansestadt verunglückten etwa 50 zu Fuß Gehende pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Damit lag Hamburg an der Spitze dieser Bilanz.
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Besondere Städte
Von Glanzlichtern und Schlusslichtern
Auch mit Blick auf deutsche Städte liefert die Unfallstatistik nennenswerte Zahlen. So sticht vor allem Dessau-Roßlau heraus. In der Stadt in Sachsen-Anhalt mit über 79.600 Einwohnerinnen und Einwohnern verunglückten 2022 sieben Verkehrsteilnehmende tödlich. Bezogen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner sind das statistisch 8,8 Verkehrstote. Damit hat Dessau-Roßlau so viele Verkehrstote wie keine andere größere Stadt, die das Statistische Bundesamt untersucht hat. Insgesamt 100 Orte Deutschlands wurden unter die Lupe genommen.
Dessau-Roßlau
Aschaffenburg
Neubrandenburg
Kempten
Hildesheim
Herne
Neumünster
Salzgitter
Magdeburg
Neuss
Verkehrstote je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner (2022)
Andererseits gibt es Städte, die über Jahre eine weiße Weste haben. Eine davon ist Flensburg. In der Stadt in Schleswig-Holstein mit mehr als 92.000 Einwohnerinnen und Einwohnern sind drei aufeinanderfolgende Jahre (2020, 2021 und 2022) keine Verkehrsteilnehmenden ums Leben gekommen – in diesem Zeitraum der einzige der 100 Orte, die das Statistische Bundesamt untersucht hat, bei dem das so ist.
Flensburg
Bamberg
Fürth
Gera
Trier
Anzahl der Verkehrstoten (2022)
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Das Ziel
Die vergangenen 50 Jahre machen Mut
Grundsätzlich ist die Entwicklung positiv: Die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland ist weiter rückläufig. Starben 1970 deutschlandweit noch mehr als 21.000 Menschen im Straßenverkehr, hat sich die Zahl in den vergangenen fünf Jahrzehnten um rund 87 Prozent verringert.
Italien
Belgien
Frankreich
Österreich
Luxemburg
Slowenien
Spanien
Niederlande
Finnland
Deutschland
Schweiz
Dänemark
Island
Verkehrstote je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner (Daten aus 2022)
Dennoch kommen vielerorts Verkehrsteilnehmende zu Schaden. Und am häufigsten ist der Mensch dafür verantwortlich. Mehr als neun von zehn Ursachen bei Unfällen mit Personenschaden sind personenbezogene Fehler (92 Prozent).
Fehlverhalten der Beteiligten
Einflüsse wie Regen, Schnee und Eis
Technische Mängel
Prozentualer Anteil der Ursachen bei Unfällen mit Personenschaden (2022)
Die Zahl der tödlich Verunglückten im Straßenverkehr soll durch vereinte Kräfte von Bund, Ländern, Kommunen und Fahrzeugindustrie weiter reduziert werden – mit baulichen Infrastrukturmaßnahmen und moderner Verkehrstechnik, verbesserter Fahrzeugtechnik und Aufklärungsmaßnahmen für die Verkehrsteilnehmenden. Jeder Mensch kann durch eine verantwortungsbewusste Teilnahme am Straßenverkehr zur Unfallvermeidung beitragen.
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Die Zahl der Verunglückten soll weiter sinken